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In dieser Rubrik beantworten wir Fragen zu den verschiedensten Themen, die uns in unserer Praxis immer wieder gestellt werden. Damit können Sie sich schon einmal vorab informieren. Aber natürlich sind wir in unserer Praxis gerne persönlich für Sie da, denn jede Frage ist individuell.
Vor der Schwangerschaft, was ist zu tun?
Von: Beatrix Deuker
Sinnvolle Vorbereitung auf eine Schwangerschaft
Wenn Sie die Möglichkeit haben eine Schwangerschaft zu planen dann gibt es ein paar Dinge, die Sie vorher bedenken sollten.
1. Ihr Impfstatus
Besonders Windpocken und Röteln sollten Sie als Kind entweder gehabt haben oder Sie haben die zweimalige Masern Mumps Röteln Impfung erhalten.
Windpocken haben die meisten als Kinder durchgemacht, viele erinnern sich aber nicht mehr, also Grund für einen Anruf bei den Eltern. Sollten Sie unsicher über eine abgelaufene Infektion sein, dann kann man im Blut feststellen, ob Schutz besteht und gegebenenfalls nachimpfen.
Gegen Röteln sollte man zweimal geimpft sein, dann besteht ein sicherer Schutz vor eine Infektion. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man auch hier nachimpfen (Kombinationsimpfstoff mit Masern und Mumps, der so genannte MMR- Impfstoff). Da es sich um einen Lebendimpfstoff handelt, sollte man ca. 2-3 Monate nach der Impfung nicht schwanger werden- also vor Absetzen der Pille nachsehen lassen! Außerdem könnten die wichtigen Grundimpfungen wie Tetanus und Diphterie überprüft und eventuell aufgefrischt werden. Diese Impfung erfolgt zusammen mit Polio (Kinderlähmung) und Keuchhusten (Pertussis), die auch für alle Angehörigen, mit denen das Kind später zu tun haben wird, empfohlen ist!
2. Einnahme von Folsäure
Folsäure vermindert die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Knorpeldefektes beim Kind, also zum Beispiel die Lippen –Kiefer- Gaumenspalte oder Schäden am Rücken (offener Rücken). Am besten man beginnt 3 Monate vor dem möglichen Eintritt einer Schwangerschaft mit der Einnahme eine ausreichend hoch dosierten Präparats (z.B. Folio forte, Femibion1).
3. Rauchen
Das Rauchen vermindert die Durchblutung der Eierstöcke, später auch des Mutterkuchens, beim Mann führt es zur Verschlechterung der Spermienqualität.
Dadurch sind die Chancen schwanger zu werden bei Raucherinnen schlechter. Die Kinder werden oft über den Mutterkuchen nicht so gut versorgt, sind bei Geburt zu klein und haben häufiger nach der Geburt Anpassungsstörungen.
Außerdem gibt es Untersuchungen, dass Kinder, die in verrauchten Räumen leben müssen, viel häufiger Infektionen der Atemwege haben, denn auch Passivrauchen ist schädlich.
Wenn Sie also eine Schwangerschaft planen, wäre es gut, frühzeitig mit dem Rauchen aufzuhören!